Weltwirtschaftsforum veröffentlicht den Global Risk Report 2022

Vergangene Woche hat das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum – WEF) zusammen mit Marsh, der SK Group und der Zurich Group den Global Risk Report 2022 vorgestellt: Die größten Risiken sind danach neben der Klimakrise Cyber-Gefahren sowie die Migration.

Klimakrise

Im vorgestellten Global Risk Report 2022 wird zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Risikobewertungen unterschieden. Kurz bedeutet dabei in den nächsten 2 Jahren, mittelfristig heißt in den nächsten 2 bis 5 Jahren und langfristig bezieht sich auf die nächsten 5 bis 10 Jahre. 
Langfristig bleibt der Klimawandel das größte Risiko – gepaart mit Extremwetter-Ereignissen. „Wenn gegen den Klimawandel nichts unternommen wird, könnte das globale BIP um ein Sechstel sinken“, so Peter Giger, Group Chief Risk Officer von der Zurich Insurance Group.

COVID 19-Pandemie

Bei den kurzfristigen Risiken, also in den nächsten zwei Jahren, dominieren dagegen die Auswirkungen der Pandemie. In diesem Zusammenhang geht der Bericht auch auf neue Erkenntnisse über die Resilienz auf Länderebene ein und gibt praktische Ratschläge dazu, wie Unternehmen Resilienz umsetzen können.

Cyber-Risiken

Die Schwächung der Cybersicherheit zählt in Europa zu den 5 größten Risiken, die sich seit Beginn der Corona-Krise am meisten verschlimmert haben. In Kombination mit der Tatsache, dass digitale Währungen einer immer breiteren Öffentlichkeit zugänglich sind, führt dies zu einer explosiven Situation. 

Sowohl der private wie auch der öffentliche Sektor muss daher in diesem Bereich aufrüsten und gemeinsam die Barrieren der Cybersicherheit erhöhen, um diesen Risiken künftig besser begegnen zu können. Eine starke Corporate Governance rund um die Cybersicherheit ist daher für Unternehmen unerlässlich – integriert in ihre digitale Infrastruktur. Das WEF warnt daher ganz konkret: „Die steigende Zahl von Cyberangriffen muss allen Beteiligten ein Anlass sein, ihren Ansatz zum Management von Cyberrisiken gründlich zu überdenken."

Soziale Spaltung in den Gesellschaften und Migration

Zu den großen Risiken zählt auch die soziale Spaltung und daraus resultierend auch die Wirtschaftsmigration: So nennt der Bericht „Existenzkrisen" als eines der potenziell schwerwiegendsten Risiken im nächsten Jahrzehnt. Einkommensunterschiede riskieren demnach eine zunehmende Polarisierung sowie Ressentiments innerhalb der Gesellschaft.
Verstärken wird die Migration auch der angesprochene Klimawandel: Er wird weitere Millionen Menschen dazu bewegen wird, ihre Heimat zu verlassen und ihr Heil in der Migration zu suchen.

Aufforderung an Führungskräfte

Der Risikoreport des Weltwirtschaftsforums benennt aber nicht nur Risiken, sondern fordert auch zum Handeln auf: So gibt er den Führungskräften mit auf den Weg, über den vierteljährlichen Berichtszyklus hinaus zu denken und politische Strategien zur Bewältigung der Risiken zu entwerfen.

Globale Anstrengungen sind erforderlich

Zuletzt ist die klare Botschaft des Reports aber auch: Die aufgezeigten Risiken und Gefahren sind in einer globalisierten Welt nur in einer weltweiten und vor allem gemeinsamen Anstrengung zu überwinden – ganz egal, ob es sich dabei ums Klima, die Migration oder um Cyber-Risiken handelt.