Editorial der RMA-News im Controller Magazin
Sehr geehrte Risikomanager*innen und Ratinganalyst*innen,
„Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ Dieses Zitat des Schriftstellers Max Frisch kann uns als Leitmotiv dienen – gerade in Zeiten der Corona-Krise mit massiven Verwerfungen im politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich. Und so wurden aus vielen Risikomanager*innen von heute auf morgen Krisenmanager*innen, die sich bei der Risikobewältigung engagieren mussten und auch weiterhin müssen. Denn trotz Abstand, Kontakt - beschränkungen und eines möglichen Impfstoffs ist die Corona-Pandemie nicht besiegt und wird es wohl in absehbarer Zeit nicht sein. Mit anderen Worten: Die Corona-Krise ist virulent. Und damit müssen wir alle mit den Beschränkungen und Herausforderungen auch weiterhin umgehen.
Risikomanagement war und ist unternehmensweit mehr denn je gefordert. Das betriff t z.B. Supply Chain Management mit kontinuierlichen Analysen und Bewertungen von Risiken bei Ausfall strategischer Lieferanten und Dienstleister genauso wie das HR-Risk-Management, das mit geeigneten Hygienekonzepten für die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter*innen am Arbeitsplatz sorgen muss. Gleiches gilt für IT-Risk-Manager, die ein stabiles und gleichzeitig sichereres mobiles Arbeiten vom Homeoffice sicherstellen müssen. Damit steht das Risikomanagement plötzlich im Fokus des Geschehens und wird einer massiven Belastungsprobe unterzogen. Im Umkehrschluss heißt das, wer als Organisation bereits vor der Corona-Pandemie die Weichen in Richtung eines vorausschauenden Risikomanagements gestellt hat, fährt sicherer und ist widerstandsfähiger in diesen unruhigen Zeiten. Es zeigt sich, dass ein Ausbau der Resilienz von Unternehmen – quer durch alle Branchen – wichtig ist.
Auch wir als Verband und Netzwerk der Risikomanager*innen und Ratinganalyst*innen standen plötzlich vor großen Herausforderungen. Wir mussten die Corona-Auswirkungen auf unseren Verein analysieren und Maßnahmen ergreifen. Unsere Arbeitskreise tagten ab März nur noch virtuell und unser Webinar-Angebot wurde im Sommer ausgebaut. Gleichzeitig konnten wir trotz der erschwerten Bedingungen unseren neuen Arbeitskreis „Krisenmanagement“ aus der Taufe heben. Und unter Beachtung der Corona-Verordnung starteten wir gemeinsam mit der Universität Würzburg im Herbst die neue Staffel des Lehrgangs zum Enterprise Risk Manager (Univ.) als hybride Veranstaltung. Einzig unseren jährlichen Risk Management Congress mussten wir in diesem Jahr absagen.
Für uns als Risikomanagement- und Ratingverband trägt indes unsere langfristige und zugleich solide Planung Früchte. Denn dank der in den letzten Jahren gestiegenen Einnahmen und aufgrund eines strikten Kostenmanagements verfügt unser Verein über eine solide Liquidität. Das wiederum ermöglicht es uns im kommenden Jahr, die Leistungen im Sinne der Mitglieder weiter anzubieten und sogar auszubauen.
Die Handlungsfähigkeit der RMA zeigt sich zugleich darin, dass dem amtierenden Vorstand im Rahmen unserer erstmals virtuellen Mitgliederversammlung am 9. November 2020 das Vertrauen der Mitglieder ausgesprochen wurde. Zugleich konnten zwei neue Mitglieder einstimmig in den Vorstand gewählt werden. Wir freuen uns sehr, dass sich mit Frau Doris Wolff, Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin, sowie Herrn Ralf A. Huber zwei ausgewiesene Risikomanagement- und Ratingexperten im Vorstand der RMA engagieren werden. Frau Wolff wird dabei die Aufgabe der Kassenwartin unseres langjährigen Vorstandsmitgliedes Jan Of ferhaus übernehmen. An dieser Stelle danken wir Herrn Offerhaus für seine engagierte und erfolgreiche Arbeit als Finanzvorstand in den letzten 10 Jahren. Er wird uns zum Glück als ordentliches Vorstandsmitglied mit Fokus auf die Steuerung unserer Arbeitskreisaktivitäten erhalten bleiben.
Zudem waren wir als Verband auch in diesen Krisenzeiten aktiv und so erschien im Sommer mit dem Werk „Krisenbewältigung mit Risikomanagement“ Band 5 in der RMASchriftenreihe. Darin sind zehn Fachbeiträge von 13 Autoren veröffentlicht, die über aktuelle Beobachtungen zum Krisenmanagement hinaus auch grundlegende strategische Risikomanagement-Themen, wie zum Beispiel die Integration von ESG-Risiken in das ERM, adressieren.Gleichzeitig konnten wir Mitte des Jahres die geplante Kooperationsvereinbarung mit der „SRH Fernhochschule – The Mobile University“ zum Ausbau unseres Online-Weiterbildungsangebotes unterzeichnen. Der Start ist für das Frühjahr 2021 geplant.
Agenda für 2021:
1. Das Online-Weiterbildungsangebot gemeinsam mit der SRH Fernhochschule – The Mobile University soll im Frühjahr 2021 mit zwei Modulen und jeweils 6 ECTS starten: (1) Grundlagen des Risikomanagements und (2) Risikoquantifizierung.
2. Der Risk Management Congress soll am 17./18. Mai 2021 in Köln als Präsenzveranstaltung stattfinden. Da es zu einer Teilnehmerbeschränkung kommen kann, empfehlen wir eine frühzeitige Anmeldung.
3. Die neue Staffel zum Qualifizierungsprogramm mit der Universität Würzburg zum Enterprise Risk Manager (Univ.) startet im Herbst 2021.
4. Der kommende Band in der RMA-Schriftenreihe zum Risikomanagement „Risikoquantifizierung“ wird erscheinen. Somit zeigt sich, dass trotz Risiko und Krise eine Chancensicht möglich ist. Gestalten Sie mit uns gemeinsam die Zukunf t der Risikomanager*innen und der Ratinganalyst*innen. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.
Somit zeigt sich, dass trotz Risiko und Krise eine Chancensicht möglich ist. Gestalten Sie mit uns gemeinsam die Zukunf t der Risikomanager*innen und der Ratinganalyst*innen. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.
Ralf Kimpel, Vorsitzender des Vorstands der RMA
Auszug der RMA-News im Controller Magazin Januar/Februar 2021. Weitere Beiträge der RMA finden Sie im beigefügten Dokument.