Global Risks Report 2024 des Weltwirtschaftsforums: Klimawandel ist die größte Gefahr

Der Global Risks Report 2024 zeigt die von Experten erwarteten Szenarien für die Weltwirtschaft, die Umwelt, die Technologie, die Gesellschaft und die Geopolitik auf.

Der Bericht basiert auf einer Umfrage unter mehr als 1.400 Risikoexperten und Entscheidungsträgern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik verschiedenster Regionen: Er soll als Weckruf für die Gestaltung von Strategien, Politik und Maßnahmen dienen, um die Resilienz und die kollektive Reaktion auf globale Herausforderungen zu stärken.

5 Risiko-Kategorien: ökologische, technologische, geopolitische, wirtschaftliche und gesellschaftliche

Der Global Risks Report 2024 identifiziert fünf Hauptkategorien von Risiken: ökologische, technologische, geopolitische, wirtschaftliche und gesellschaftliche. Innerhalb jeder Kategorie werden die zehn größten Risiken der nächsten 2 Jahre (kurzfristige Risiken) sowie der nächsten 10 Jahre (langfristige Risiken) aufgelistet.

Naturkatastrophen und extreme Wetterereignisse zählen zu den größten Risiken

Die ökologischen Risiken dominieren sowohl bei den langfristigen Risiken (hier an Position 1) als auch bei den kurzfristigen Risiken (hier auf Position 2). Die Klimakrise, Naturkatastrophen, der Verlust der biologischen Vielfalt, Wasserknappheit, Umweltverschmutzung und die extremen Wetterereignisse sind demnach die wichtigsten Bedrohungen für die globale Stabilität und das Wohlergehen.

Cyberangriffe und Fehl- bzw. Desinformation als größte technologischen Risiken

Die technologischen Risiken, insbesondere Cyberangriffe und Datenbetrug spielen auch in diesem Jahr, wie bereits in den vergangenen Jahren, eine große Rolle: Bei den kurzfristigen Risiken steht die Cyberkriminalität an vierter Stelle, bei den langfristigen Risiken an 8. Stelle.

Fehl- und Desinformationen stehen bei den kurzfristigen Risiken gar an erster Stelle: Der Bericht zeigt insbesondere die immense Gefahr von Fake News – auch und gerade in Bezug auf Neuwahlen von Regierungen. Technologischer Fortschritt im Bereich der künstlichen Intelligenz sowie technologische Innovationen beinhalten zum einen Chancen, bergen aber eben auch immense Gefahren für die Menschheit.

Inflation und wirtschaftlicher Abschwung sind als wirtschaftliche Risiken unter den Top Ten der kurzfristigen Risiken

Auch wirtschaftliche Risiken gehören zu den 10 größten Risiken: Globale Rezession, soziale Ungleichheit, Inflation, Staatsverschuldung, Arbeitslosigkeit, Finanzkrisen sowie Handelskonflikte sind dabei der wichtigsten wirtschaftlichen Risiken, die die Erholung und das Wachstum bedrohen.

Unfreiwillige Migration und gesellschaftlichen Polarisierung nehmen zu

Die gesellschaftlichen Risiken sind durch die wachsende Polarisierung, den Vertrauensverlust, unfreiwillige Migration und den Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten gekennzeichnet.

Geopolitische Risiken durch bewaffnete Konflikte stehen an fünfter Stelle der kurzfristigen Risiken

Die geopolitischen Risiken stehen mit „zwischenstaatlichen bewaffneten Konflikten“ bei den kurzfristigen Risiken an fünfter Stelle.

Zusammenfassung und Ausblick 

Der aktuelle Bericht betont einmal mehr die Notwendigkeit einer verstärkten multilateralen Zusammenarbeit, einer integrativen und nachhaltigen Erholung, einer beschleunigten digitalen Transformation, vor allem aber auch einer verstärkten Resilienz und Anpassungsfähigkeit sowie einer verantwortungsvollen Führung, um die globalen Risiken bewältigen und Chancen nutzen zu können.

Autorin: Anne Nickert, Geschäftsführerin der RMA Risk Management & Rating Association e.V.